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Fiktionsbescheinung Programm 2: Ordnung

Order
Schwarzweißbild von einem Mann mittleren Alters und einer Ärztin in einem weißen Kittel, beide sind im Profil zu sehen. Die Ärztin schaut leicht herab auf den Mann und untersucht mit einem Vergrößerungsglas dessen Auge.
© Bert Schmidt

Mo 20.02.
19:30

  • Regie

    Sohrab Shahid Saless

  • Bundesrepublik Deutschland / 1980
    96 Min. / 16 mm / OmeU

  • Originalsprache

    Deutsch

  • Kino

    Akademie der Künste

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  • Filmgespräch mit Vivien Buchhorn und Bert Schmidt

Angesichts des politischen Drucks im Iran zog der Regisseur Sohrab Shahid Saless Mitte der 1970er-Jahre nach Deutschland und setzte dort seine Karriere fort. Trotz Erfolgen bei der Kritik und auf Festivals blieb er ein Außenseiter im deutschen Kino. In seinem Film ORDNUNG von 1980 untersucht er diese Position gewohnt furchtlos, wenn auch in verschobener Form. Herbert Sladowsky ist, sieht man von seinem Namen ab, durch und durch deutsch und hat alles, was es dafür braucht: eine Frau, eine Wohnung, eine Karriere, bürgerliche Freunde. Aber etwas stimmt nicht, etwas, das nicht diagnostiziert oder pathologisiert, aber dennoch gezeigt wird: in seinem ganzen Schrecken, geduldig, scharf konzentriert, in einer Stille, die so schwer zu ertragen ist wie dieses Leben. Sladowsky ist Bauingenieur, aber seit zwei Jahren ohne Arbeit, sitzt im Dunkeln zu Hause, weckt morgens die Nachbarn mit Gebrüll; er hat eine Zigarette an eine Ziege verfüttert und fühlt sich schlecht; selbst unter Menschen ist er immer allein. Seine Verzweiflungsnotate werden als Poesie missverstanden, dabei sind sie der klarste Ausdruck seiner Wünsche: „Lass die sagen, da ist ein Mann, der schläft und nicht aufwacht.“ (James Lattimer)

Gefördert durch:

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